Lange hielt man das Gähnen für eine typische Begleiterscheinung der Frühjahrsmüdigkeit, auch bei Pferden. Inzwischen haben sich jedoch Forscher auf der ganzen Welt mit diesem Thema beschäftigt und herausgefunden, dass Gähnen ein durchaus wichtiges und ernst zu nehmendes Signal des Pferdes ist, was je nach Situation unterschiedlich zu interpretieren ist. Diese junge Wissenschaft, die Ende der Achtziger Jahre entstanden ist, heißt Chasmologie (griech. Chasma = offener Mund)
Die Ergebnisse der Verhaltensstudien zeigen, dass Gähnen bei Pferden herzlich wenig mit Müdigkeit zu tun hat, sondern vielmehr Teil der Pferdesprache ist. Scheinbar gähnen Pferde mit stereotypen Angewohnheiten wie Koppen, Weben, Headshaking, Hufscharren besonders häufig, während es keine relevanten Unterschiede zwischen Alter, Rassen und Geschlechtern gibt. Die Forscher verglichen das Verhalten nahezu wild lebender Pferde mit dem von Pferden, die in naturnaher Haltung ganzjährig auf der Weide standen. Hier konnten die Wissenschaftler keine relevanten Unterschiede feststellen. Ganz anders verhielt es sich bei Pferden in Stallhaltung. Zahlen weisen darauf hin, dass in Boxenhaltung 60 Mal häufiger gegähnt wird als in offener Haltung.
Pferdehalter sollten dies als Hinweis verstehen, dass bei auffällig häufigem Gähnen ihrer Pferde unbedingt die Haltungsform hinterfragt werden sollte. Gähnen kann ein deutlicher Hinweis auf Stress, Schmerzen, Magenprobleme oder Koliken sein. Seien Sie also achtsam, wenn Ihr Pferd häufig gähnt.
Der natürliche Magenschutz für Pferde. Seealgen puffern überschüssige Magensäure ab. Leinkuchen und bewährte Magenkräuter für Magen und Nerven. Empfohlen für Pferde mit Magengeschwüren, stressbedingtem Kotwasser und Kolikanfälligkeit. Melassefrei und dopingfrei.
Ganz normal ist das morgendliche Gähnen des Pferdes, welches dazu dient, den Körper auf wach zu stellen und die Gehirntätigkeit zu aktivieren. Während man früher glaubte, dass dadurch mehr Sauerstoff ins Gehirn gelange, weiß man heute, dass dass dies nicht stimmt. Es scheint aber einen Zusammenhang zwischen Gähnen und Temperaturhaushalt zu geben. So wird beim Gähnen die Temperatur des Gehirns gesenkt. Diese Funktion machen sich Hengste zu Nutze, wenn es um Rangordnungskämpfe, Jagden oder Auseinandersetzungen geht. Sie gähnen in aggressiven Situationen häufiger, um "einen kühlen Kopf" zu bewahren und Spannung abzuleiten. Gähnen wird aber auch ganz gegenteilig eingesetzt, um das soziale Gefüge in der Herde zu stärken. Gähnen hat eine ansteckende Wirkung. Fängt ein Pferd an, machen die anderen wie bei einer La-Ola-Welle im Fußballstadion mit und erzeugen so ein Gemeinschaftsgefühl.
Gähnt Ihr Pferd ohne ersichtlichen Zusammenhang auffallend häufig, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten. Ständiges Gähnen kann auf ein Magengeschwür oder Schmerzen hinweisen. Auch im Zusammenhang mit Koliken wird häufigeres Gähnen beobachtet. Stressanfällige, nervöse Pferde sind verstärkt betroffen und nutzen das Gähnen als Ersatzhandlung zum Stressabbau.