Wenn Pferde koppen

Koppen ist eine Verhaltensstörung und geht häufig mit Magenproblemen einher. Mit Kristallkraft Coolly wird der Pferdemagen geschützt.
Pferd koppt am Holzzaun

Das Pferd setzt die Schneidezähne auf und koppt

Zum Glück werden koppende Pferde heute besser verstanden als früher. Bis vor einigen Jahren war es schwierig überhaupt einen Platz für sein koppendes Pferd in einem Pensionsstall zu finden, weil alle Angst hatten, dass sich die anderen Pferde diese Verhaltensstörung abgucken. 


Auch wurde solchen Pferden gerne ein Kopperriemen um den Hals gelegt, der die Pferde am Koppen hinderte. Heute ist man etwas schlauer und weiß, dass Pferde sich das Koppen nicht abgucken und dass ein Kopperriemen Stress für das Pferd bedeutet.

Was passiert beim Koppen?

Das Pferd spannt die untere Halsmuskulatur an und schluckt Luft in die Speiseröhre ab. Es entsteht ein Ton, der sich wie rülpsen anhört, der sogenannte Kopperton. Neuer Erkenntnisse zeigen jedoch, dass die Luft nicht wirklich geschluckt wird, sondern wieder geräuschlos entweicht, wenn die Muskulatur entspannt. Nur sehr selten kommt tatsächlich eine geringe Menge Luft im Magen an. Daher ist auch die Annahme falsch, dass Kopper zu Koliken neigen würden. Bekommt ein Kopper eine Kolik, liegen die Ursachen dafür meistens nicht an der geschluckten Luft, sondern am gereizten Magen.

Wie sieht koppen beim Pferd aus?

Man unterscheidet bei Koppern zwischen Aufsetzkoppern und Freikoppern. Die Aufsetzkopper setzen die oberen Schneidezähne auf eine harte Kante auf, z.B. Krippe oder Weidepfahl, spannen den Unterhals an und saugen so die Luft ein. Die Schneidezähne werden bei diesen Pferden meist übermäßig abgenutzt. Die Abnutzungen halten sich aber in der Regel in so einem Rahmen, dass das Pferd nicht bei der Futteraufnahme beeinträchtigt wird. Die Freikopper bewegen den Kopf Richtung Brust und wieder zurück und spannen dadurch die Halsmuskulatur an um so die Luft einzusaugen. Die Zähne bleiben bei diesen Pferden erhalten, aber was beide gemeinsam haben, ist eine vergrößerte Unterhalsmuskulatur. Dieses sieht zwar nicht schön aus, hat aber keine gesundheitlichen Auswirkungen.

Mögliche Ursachen für das Koppen

      • psychische Traumata
  • Überforderung
    • Magenprobleme
  • Langeweile
    • falsche Haltungsbedingungen
    • Stress

Warum koppt ein Pferd?

So ganz genau weiß man nicht, wo die Ursachen für das Koppen liegen. Fakt ist, nur Pferde die in menschlicher Obhut leben koppen! (1) Wir sollten diesen Hilfeschrei unserer Vierbeiner also ernst nehmen und Ursachenforschung betreiben, statt einfach den Kopperriemen anzulegen.


Die Auslöser können bereits im Fohlenalter liegen, wenn das Fohlen von der Mutter getrennt wird. Dieses oder andere psychische Traumata, wie Stallwechsel oder Überforderung im Training, begünstigen das Koppen, weil die Pferde ein Ventil für ihren Stress brauchen.

Auch Langeweile und falsche Haltungsbedingungen machen aus Pferden Kopper. Pferde brauchen so viel freie Bewegung wie nur irgend möglich, außerdem sind sie Herdentiere und fühlen sich nur wohl und sicher bei ihrer Herde.


Natürlich kann auch eine gewisse Veranlagung dahinter stecken, in manchen Zuchtlinien gibt es mehr Kopper als in anderen. Oft sind die besonders sensiblen und intelligenten Pferde betroffen.


Ebenfalls ein Zusammenhang besteht zwischen zu hoher Kraftfutter Gabe und Koppen. Bei fast allen koppenden Pferden ist zu beobachten, dass sie während und nach der Kraftfuttergabe verstärkt koppen. 

Was wiederum auf Magenprobleme hin deutet. Durch das Koppen wird mehr Speichel produziert, welcher wiederum die Magensäure neutralisiert.


Die Magenprobleme bekommen die Pferde wiederum durch Stress, denn in Stresssituationen kommt die Verdauung des Pferdes zum Erliegen, die Produktion der Magensäure läuft jedoch weiter. Auf Dauer greift die Säure die Magenschleimhaut an und es kommt zu Magenproblemen.  

Was tun damit das Pferd weniger oder gar nicht mehr koppt?

Dreh- und Angelpunkt bei koppenden Pferden sind Stress, falsche Haltungsbedingung und damit einhergehende Magenprobleme. Das eine zieht das andere nach sich. Wird das Pferd nicht artgerecht gehalten, falsch gefüttert und im Training überfordert, entsteht Dauerstress, welcher wiederum auf den Magen schlägt. Das Pferd verschafft sich durch das Koppen und die dadurch ausgeschütteten Endorphine Erleichterung. Diese Glückhormone wirken nicht nur ausgleichend, sondern auch Stressreduzierend und Schmerzhemmend. Darum ist es so wichtig, das Pferd nicht am koppen zu hindern. Das würde die Situation nur noch weiter verschlimmern.


Die Haltungsbedingung sollten optimiert werden. Am besten wäre, wenn das Pferd Tag und Nacht, Sommer und Winter mit einer Herde draußen leben könnte. Außerdem sollte stets Raufutter zur Verfügung stehen und auf Kraftfutter sollte, wenn möglich, komplett verzichtet werden. Wird doch Kraftfutter gegeben, sollte dieses auf viele kleine Portionen verteilt werden, um den Magen zu schonen. Auch alle anderen Faktoren, die Stress auslösen könnten, sollten abgestellt werden. Dieses gilt auch für das tägliche Training. Oft bewährt es sich, zunächst ein paar Schritte zurück zugehen, auf einen Trainingsstand, den das Pferd sicher beherrscht und von da wieder ganz langsam die Anforderungen zu steigern.  

Ergänzungsfuttermittel für Kopper

Vielen koppenden Pferde hilft es, wenn man ihnen ein Magenschutz füttert, welcher die überschüssige Magensäure bindet und die Magenschleimhaut schützt. Dieses stellt schon eine Erleichterung für die betroffenen Pferde dar, kann aber nur ein Baustein von vielen notwendigen Maßnahmen sein. 


Einem Pferd, welches schon seit Jahren koppt, wird man das Koppen wahrscheinlich nie wieder ganz abgewöhnen können. Wichtig ist daher die Prävention, optimaler Weise sollte es nie so weit kommen, dass das Pferd das Koppen überhaut anfängt. Dieses wird nur durch artgerechte Haltung erreicht.

FAQ Überschrift

Häufig gestellte Fragen zum Thema Koppen
Es wurde festgestellt, dass der größte Teil der eingesogenen Luft gleich wieder entweicht und nicht abgeschluckt wird. Wenn ein Kopper eine Kolik hat, dann kommt diese oft ursächlich vom gereizten Magen her. Das Koppen wiederum kann ein Symptom für Magenprobleme sein.

Bei koppen wird die Unterhalsmuskulatur immer wieder angespannt und dadurch trainiert. Die Pferde bilden einen nicht so schönen Unterhals aus, sind sonst aber genauso leistungsfähig wie andere Pferde.

Bei der Kopper-OP werden die Muskeln und Nerven, die für das Lufteinsaugen benutzt werden, durch trennt. Auch wenn ein Pferd nach so einer OP nicht mehr koppt, so geht es ihm immer noch nicht besser, wenn nicht die Ursachen für das Koppen gefunden und abgestellt werden. Im Gegenteil, das Pferd hat nun kein Ventil mehr, um seinen Stress abzubauen.

Fazit:

Damit ein Pferd nicht zum Kopper wird, ist eine artgerechte Haltung, Fütterung und ein angepasstes Training wichtig. Das Pferd sollte nicht unnötigen Stress haben. Ein Pferd, das bereits koppt, wird sich trotz aller Bemühungen das Koppen wahrscheinlich nicht komplett abgewöhnen. Aber wir können so einem Pferd helfen durch Optimierung der Haltungsbedingungen und durch einen Magenschutz.

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