Was bedeutet der Begriff Stoffwechsel?
Um die Bedeutung der Leberfunktionen zu erkennen, ist es wichtig, den Stoffwechsel zu verstehen.
Unter Stoffwechsel versteht man chemische Prozesse innerhalb einer Zelle oder auch zwischen zwei Zellen, um lebenswichtige Körperfunktionen zu ermöglichen. Dazu werden die im Darm gelösten Nährstoffe in der Leber in weitere Bestandteile zerlegt, umgebaut, abgebaut oder auch zu einem neuen Baustein zusammengesetzt.
Diese für die Pferdegesundheit lebenswichtigen Vorgänge finden hauptsächlich in der Leber statt.
Aufgaben der Leber als zentrales Schlüsselorgan für den Stoffwechsel
Die Leber ist mit ca. 5 kg die größte Drüse des Körpers. Sie nimmt eine Schlüsselrolle zur Aufrechterhaltung der meisten körperlichen Funktionen ein. Sie ist das Zentralorgan, das den Stoffwechsel reguliert (Eiweiß,- Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel). Sie ist das reinste Multi-Tasking-Talent. Nährstoffe aus dem Darm werden von der Darmvene (Vena porta) zur Leber transportiert. Diese übernimmt nun die Verteiler-Funktion und entscheidet, welche Stoffe weitergeleitet, gespeichert, umgebaut oder abgebaut und ausgeschieden werden (auch körpereigene Stoffwechselprodukte, z.B. Ammoniak beim Eiweißabbau, Hormone).
Ein Wunderwerk der Natur: Die Leber kann sogar neue körpereigene Stoffe, die der Körper zwar benötigt, aber nicht selbst produzieren kann, aus der ihr zugeführten Nahrung herstellen.
Was sind die wichtigsten Aufgaben der Pferdeleber?
- Regulierung des Blutzuckerspiegels ( Zucker aus der Nahrung wird als Glucose gespeichert und mit Hilfe von Glucagon, z.B. bei Energiebedarf durch Muskelarbeit in den Blutkreislauf zur Verfügung gestellt
- Giftstoffe (aus Nahrung, Medikamente etc.) werden abgebaut und ausgeschieden
- Speicherplatz für Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine, die bei Bedarf wieder zur Verfügung gestellt und verteilt werden
- Aufbau /Umbau von lebensnotwendigen Proteinen wie Enzymen und Aminosäuren, ohne die der Stoffwechsel nicht möglich wäre
- Produktion von Gallensäure zur Fettverdauung und Toxinbindung im Darm (Pferde besitzen keine Gallenblase)
- Produktion von Bluteiweiß (Transport von Hormonen, Mineralstoffen und Immunsystem)
Hafertaler und Streifungen kommen auch bei gesunden Pferden vor
Warum können Stichelhaare eine Lebererkrankung anzeigen?
In einigen Berichten von Alternativ-Medizinern werden Stichelhaare neben Hafertalern und Streifenbildung im Fell als ein Indikator für Lebererkrankungen herangezogen. Allerdings wurde bei unseren Recherchen zu diesen Berichten nie beschrieben, wie es durch Lebererkrankungen zu Haarveränderungen wie Stichelhaarbildung kommen kann.
Mögliche Ursachen können durch Störungsfelder der Leber hergeleitet werden. Diese sind aber nicht wissenschaftlich belegt bzw. erst gar nicht untersucht worden.
Wenn Nährstoffe an verschiedenen Körperstellen gebraucht und abgerufen werden, sie aber dort nicht hinkommen, liegt eine Störung im Stoffwechsel vor. Dies ist auch der Fall, wenn die Verwertung, sprich Abbau und wieder Aufbau einzelner Nährstoffe nicht mehr im vollen Umfang stattfinden kann. Wenn nun der Mineral- und Eiweißstoffwechsel der Leber gestört ist, werden nur eingeschränkt Aminosäuren gebildet und Mineralien transportiert. Pigmente können aber von den Melanozyten nur mit Hilfe von Aminosäuren und Kupfer gebildet werden. Die Folge kann somit eine Bildung von Stichelhaaren sein, die im Umkehrschluss auf eine Leberstörung hinweisen. Unter diesem Aspekt können sich Stichelhaare als Frühwarn-Marker eignen.
Werden Stichelhaare als Frühwarn-Marker für Leberstörungen in der Praxis angewendet?
Viele Schulmediziner verlassen sich nach unseren Erfahrungen eher auf Fakten wie erhöhte Leberwerte. Doch wie eingangs beschrieben, ist die Leber dann schon stark geschädigt.
Bei Tierheilpraktikerin Sabine Stamm (balance4animals in Clenze) nachgefragt, bestätigt sie die Verwertbarkeit von nicht definierbaren Stichelhaaren bei ihrer Diagnostik. Das weiße Haar ist eine Folge des gestörten Stoffwechsels in der Zelle der Melanozyten. Sie weist aber darauf hin, das Gesamtbild der Symptomatik des Pferdes mit einzubeziehen wie beispielsweise:
- Hautprobleme wie Ekzem und Mauke
- Probleme beim Fellwechsel
- Müdigkeit und Leistungsabfall
- Angelaufene Beine
- Verdauungsprobleme (Aufgasungen, Kotwasser)
- Gallenbildung ungeklärter Ursache
- Auffälliger Parasitenbefall (gestörtes Immunsystem durch überlastete Leber)
Laut Tierheilpraktikerin Stamm fallen Hafertaler und Streifenbildungen im Fell als Hinweis einer Lebererkrankung aus ihrer Diagnostik. Sie begründet dies damit, dass diese nach ihren Erfahrungen auch bei nachweislich gesunden Pferden auftreten können.
Warum Leberüberlastungen oft schon im Darm beginnen
Die Verdauung im Pferdedarm ist darauf ausgelegt, aus energiearmem und zellulosereichem Futter Kohlenhydrate aufzuschließen. Hier spalten Milliarden von Mikroorganismen und angepasste Darmbakterienstämme die Kohlenhydrate in Glucose auf. Dadurch steigt der Blutzucker nur langsam und verhindert eine Überforderung und Störung der Leberfunktionen.
Durch nicht angepasstes Futter wie Überfütterung bei Bewegungsmangel, Heulage und Endophyteneinfluss bei Überweidung sowie auch Stress, entstehen Fehlgärungen und als Folge eine Überlastung der Leber.
Auch die Aufnahme von Giftstoffen über Pflanzen, Medikamente und Fütterung (Pestizid- und Düngerückstände, Schwermetalle) stellen eine zusätzliche Belastung der Leber dar.
Synthetische Zusatzstoffe z.B. in Mineralfutter, Leckerlis und Nahrungsergänzungsmitteln können vom Körper nur schwer in eine verfügbare Form umgewandelt werden und müssen mit Hilfe der Leber wieder ausgeschieden werden.
Bei all den aufgeführten Ursachen steht am Ende der Verdauung eine Ansammlung von Giftstoffen, die die Leber entsorgen muss. Von daher steht der Darm mit der Lebergesundheit im engen Zusammenhang.
Maßnahmen für eine Leberentlastung
Bemerkenswerterweise kann die Leber auch bei starker Schädigung noch regenerieren. Doch dazu sollten wir es bei Beachtung der Vorzeichen auf eine Leberbelastung erst gar nicht kommen lassen. Vorsorge ist besser als Nachsorge!
Wir empfehlen unerklärlich entstehende Stichelhaare als Frühmarker in Zusammenhang mit weiteren körperlichen Auffälligkeiten zur Diagnostik mit einzubeziehen. Damit können wir sicher gehen, die Leber als Zentralorgan lebenswichtiger Körperfunktionen frühzeitig zu unterstützen.
Neben einer Optimierung der Haltungsbedingungen (angepasstes Futter- und Bewegungsmanagement) ist eine weitere notwendige Maßnahme zur Gesunderhaltung der Leber die Entgiftung!
Hierzu sollte dringlich eine schonende Entgiftung mit Gesteinsmehlen aus der Familie der Bentonite und Zeolithe (Z. B. Montmorillonit, Klinoptilolith) durchgeführt werden. So eine natürliche Entgiftungskur wirkt leberentlastend, da die im Darm befindlichen Toxine gebunden und über den Kot ausgeschieden werden. Somit wird die Leber nicht zusätzlich mit Giften überfrachtet, die aus dem Gewebe geschwemmt werden. Die Leber wird nun in die Lage gebracht, die von ihr gespeicherten Gifte abzugeben, um regenerieren zu können und neue Speicherkapazitäten zu schaffen.
Hierzu eignet sich ideal eine Kombination aus
Kristallkraft No1 und
No2. Damit kann eine besonders hohe Bandbreite an Toxinen gebunden werden bei gleichzeitigem Darmfloraaufbau und Regeneration der Darmschleimhäute. Immunstärkung und Anregung des Stoffwechsels sind die Folge. Die Leber kann sich erholen und die geschädigten Leberzellen erhalten die Voraussetzungen, sich zu erneuern.